Die Mast- und Schlachtleistungsprüfung wird in Sachsen seit 1992 durchgeführt. In diesen Zeitraum wurden 1.118 Nachkommen von 124 Böcken aus der Herdbuch zucht und 170 Nachkommen von 26 Böcken aus der Gebrauchszucht sowie Forschungsprojekten auf Mastleistung geprüft. In der sich anschließenden Schlachtleistungsprüfung wurden insgesamt 1.196 Tiere geschlachtet, bewertet, zerlegt, vermessen und gewogen sowie vermarktet.
Die Stationsprüfung auf Mast- und Schlachtleistung beim Schaf wird in der Prüfstation der LfL in Köllitsch nach den Bestimmungen des Tierzuchtgesetzes und den nachgeordneten Vorschriften durchgeführt.
Die Aufgabe dieser Prüfung besteht darin, die Leistungen von Zuchtböcken in den wirtschaftlich wichtigen Merkmalen unter einheitlichen Bedingungen zu erfassen. Diese wirtschaftlich wichtigen Merkmale und damit das Zuchtziel für die jeweilige Rasse orientieren sich an der Aufgabenstellung der Schafhaltung in Sachsen, die auf die Produktion von Qualitätslammfleisch, verbunden mit Landschaftspflege und extensiver Grünlandnutzung ausgerichtet ist.
Das Prüf- und Selektionssystem auf der Basis der kombinierten Nachkommenschafts- und Eigenleistungsprüfung stellt die wirtschaftlich relevanten Parameter, wie die Effizienz der Futterverwertung und Qualität der Endprodukte in den Mittelpunkt der Prüfung. Die Leistungsprüfung basiert auf objektiven Daten und wird unter standardisierten Bedingungen durchgeführt. Das Ziel besteht darin, die Unterschiede zwischen den einzelnen Prüfgruppen sichtbar zu machen und für die Selektion der Vatertiere zu nutzen.
Rechtliche Grundlagen für die Durchführung der Stationsprüfung auf Mast- und Schlachtleistung:
- Tierzuchtgesetz (TierZG) in der Fassung der Bekanntgabe 22.01.1998 (BGBl. I S. 145)
- Verordnung über die Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Schafen und Ziegen vom 16. Mai 1991
- Zuchtprogramm des Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes e.V. vom 30. März 1993