Mikrobiologie von Malzkeimen
Schriftenreihe, Heft 31/2008
- Herausgeber
- Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
- Artikeldetails
- Ausgabe: 1. Auflage
Redaktionsschluss: 28.11.2008
Seitenanzahl: 41 Seiten
Publikationsart: Schriftenreihe
Format: A4
Sprache: deutsch - Autoren
- Mietke-Hofmann, H.; Kretzschmar, A.; Gareis, M.; Bucher, E.
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Beschreibung
Malzkeime sind ein Produkt der Malzherstellung und werden als Bestandteil von Mischfuttermitteln in der Tierfütterung eingesetzt. Sie sind prozessbedingt mit feldbürtigen Bakterien und Hefen hoch belastet und gelten als leicht verderbliches Problemfuttermittel. Umfassende mikrobiologische Untersuchungen erbrachten einen Überblick über die Qualität loser und pelletierter Malzkeimprodukte deutscher Mälzereien.
102 Malzkeimproben aus insgesamt 35 Mälzereien wurden über drei Erntejahre erfasst. Messwerte des aw-Wertes (Wert für frei verfügbares Wasser im Substrat) aller Proben lagen in einem Bereich, der Stoffwechselaktivitäten von Mikroorganismen und somit einen mikrobiologischen Verderb bei trockener Lagerung ausschließt. Bei feuchter Lagerung (im Versuch 80 Prozent relativer Luftfeuchte bei 18 °C) verderben die Produkte nach ca. vier Wochen durch eine massive Vermehrung von Verderb anzeigenden Schimmelpilzen. Der Zusatz von Malz- und Getreideabrieb zu den Malzkeimen hat keine negativen Auswirkungen auf deren mikrobiologische Qualität. Die Differenzierung der Hefeflora spiegelt die Vielfalt der Epiphyten des Ausgangsproduktes Gerste wider. Etwa 40 Prozent der identifizierten Hefespezies haben einen rein aeroben Stoffwechsel, sie sind im Verdauungstrakt von Wiederkäuern nicht lebensfähig. Das gesundheitliche Risiko für Rinder bei der Aufnahme auch größerer Mengen an Hefen aus Malzkeimen ist als gering einzustufen.