Erfassung der Schadstoffkontamination von Fischen 2022
Jahresbericht
- Herausgeber
- Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
- Artikeldetails
- Ausgabe: 1. Auflage
Redaktionsschluss: 20.08.2022
Seitenanzahl: 34 Seiten
Publikationsart: Broschüre
Format: A4
Sprache: deutsch
Barrierefrei: ja - Autoren
- Dr. Alexandra Segelken-Voigt, Dr. Gert Füllner
Dieser Artikel ist nur elektronisch als PDF verfügbar. Es sind keine Druckexemplare vorhanden.
Beschreibung
2021 wurden Fische der Elbe und der Vereinigten Mulde auf Schadstoffe nach lebens-mittelrechtlichen Vorgaben und auf prioritäre Stoffe laut Oberflächengewässerverordnung (OGewV) bezüglich der Einhaltung von Umweltqualitätsnormen (UQN) mittels Einzel- und Mischproben untersucht. Daneben erfolgte die Beprobung von Fischen aus sechs weiteren Gewässermessstellen auf die Einhaltung von Umweltqualitätsnormen anhand von Mischproben.
Die Analysen wurden in der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) in Nossen durchgeführt. Sonderuntersuchungen von Fischen aus Prossen auf Dioxine, Furane und dioxinähnlichen PCB erfolgten in der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA), Fachgebiet 2.5 Pestizide anhand von Mischproben ausgewählter Arten.
Bei den Untersuchungen von Elbfischen im Jahr 2021 wurden gegenüber dem Vorjahr ein leichter Anstieg einzelner Schadstoffkonzentrationen festgestellt. Dies betrifft PCB und Quecksilber. Die Ursache ist in der deutlich höheren Stückmasse der gefangenen Fische zu sehen. Der Trend eines stetigen, wenn auch langsamen Rückgangs der Quecksilberkonzentrationen im Fischfleisch hält trotzdem an.
Bei den Fischen aus der Vereinigten Mulde konnten bei allen relevanten Schadstoffen keine Überschreitungen lebensmittelrechtlicher Höchstwerte festgestellt werden. Bei Quecksilber lag der mittlere Wert der Auslastung bei 22 Prozent. Damit sind diese Fischarten im Vergleich zu Herkünften aus der Elbe deutlich geringer belastet.
Für die Fischproben kleiner und mittlerer Fließgewässer konnten innerhalb der Untersuchung auf UQN nur geringe bis sehr geringe Belastung mit Umweltschadstoffen nachgewiesen werden.
Die Empfehlung an Angler, den Verzehr von Elbfisch auf maximal 2 kg pro Monat und bei großen Fischen auf 1 kg pro Monat, entsprechend 800 bzw. 400 g Filet, zu beschränken, bleibt weiterhin bestehen. Diese Mengenbeschränkungen werden aufgrund der aktuellen Neubewertungen der PFAS nun auch für Fische aller anderen Gewässer empfohlen.
Fische aus sächsischer Aquakultur sind nach wie vor unbedenklich zu verzehren, ihr Konsum ist aus Sicht der geringen Schadstoffgehalte sogar besonders zu empfehlen.